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Daniel Ehrmann

Entkollektivierung

Zur Spannung von Individualität und Kollektivität in der Publikationsgeschichte der 'Xenien'


23 Seiten, 1 Abbildungen
Erscheinungsdatum: 07.02.2023

DOI https://doi.org/10.46500/83535275-005

Lizenz CC BY-NC-SA 4.0
Publiziert unter der Lizenz CC BY-NC-SA 4.0

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AUS DEM BAND:
Buchcover: Entkollektivierung
Jahrbuch der Deutschen Schillergesellschaft
Internationales Organ für Neuere Deutsche Literatur. 66. Jahrgang 2022

DOI https://doi.org/10.46500/83535275
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Kollaborationen haben in letzter Zeit größere Aufmerksamkeit in den Literaturwissenschaften erhalten. Dabei lag der Fokus meist auf den unterschiedlichen Formen gemeinschaftlichen Arbeitens an einem Text. Dieser Beitrag zeichnet zunächst am Beispiel der im ‚Musen-Almanach für das Jahr 1797‘ erschienenen ‚Xenien‘ die mehrfach durch Briefe und Reinschriften vermittelte Zusammenarbeit Goethes und Schillers nach. Im Zen­trum des Beitrags steht aber die Frage nach dem Nachleben dieses aus Autoren und Werken zusammengesetzten Kollektivs. Während das gemeinschaftliche Schreiben an einem Werk spätestens mit der Publikation endet, ist ungewiss, ob und an welchem Punkt das Kollektiv zu existieren aufhört. Der Beitrag erkundet daher, wie Goethe und Schiller mit der Schwierigkeit umgehen, das Kollektivwerk der ‚Xenien‘ in ihre individuellen Werkausgaben zu integrieren. Indem sie den Weg der Auflösung wählen, rückt neben der anfänglichen Zusammenarbeit auch die komplementäre Praxis der Entkollektivierung in den Blick.


In recent years collaborations have increasingly gained attention amongst scholars in literary studies. Since they are a common, but often neglected phenomenon, the specific practices of writing together were the dominant focus of these studies. This paper outlines some of these practices that shaped the collaboration between Goethe and Schiller. It emphasizes at first the indirect character of the collaboration that led to the ‘Xenien’, published in Schiller’s ‘Musen-Almanach für das Jahr 1797’. Despite this remarkable cooperation that was mediated through letters and clean copies, the main interest of this paper is the afterlife of this collective that consisted at least of two authors and one work. While the practices of writing together end with the publication of the work, it is uncertain at which point the collective ceases to exist. The way Goethe and Schiller handled the intricate problem of integrating the collective work of the ‘Xenien’ in the individual editions of their complete works makes de-collectivating observable as a practice that is complementary to cooperative writing.


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