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Stefan Beckert

Vereindeutigung als Mittel altgläubiger Politik

Herzog Heinrich II. von Braunschweig-Wolfenbüttel (1514-1568) und seine Rolle als katholischer Hardliner im Nordwesten


35 Seiten
Erscheinungsdatum: 27.11.2024

DOI https://doi.org/10.46500/83535681-010

Lizenz CC BY-NC-ND 4.0
Publiziert unter der Lizenz CC BY-NC-ND 4.0

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AUS DEM BAND:
Buchcover: Vereindeutigung als Mittel altgläubiger Politik
Niedersächsisches Jahrbuch für Landesgeschichte 96/2024
Neue Folge der "Zeitschrift des Historischen Vereins für Niedersachsen"

DOI https://doi.org/10.46500/83535681
zum Band

Der Aufsatz stellt die Rolle Herzog Heinrichs als katholischer Hardliner (1536–1545) zu seiner eher konzilianten und flexiblen Religionspolitik an Beginn und Ende ­seiner Herrschaft ins Verhältnis.

Hieran wird gezeigt, wie religionspolitisches (Nicht-)Entscheiden und herrschaftliche Situiertheit zusammenhingen. Wird Heinrichs Experiment altgläubiger Vereindeutigung im Kontext seiner Rolle im Reichsverband betrachtet, zeigt sich, warum diese Politik 1542 derart öffentlichkeitswirksam fehlschlug: Sein Versuch, dem Einfluss des Schmalkaldischen Bundes im Nordwesten ein eigenes Bündnisprojekt entgegenzusetzen, scheiterte nicht nur am mangelnden Interesse der Reichsstände. Ausschlaggebend war auch seine öffentliche druckmediale Inszenierung als gewaltbereiter altgläubiger Hardliner in der Streitschriftenfehde mit den Schmalkaldischen Bundeshauptleuten, die im Widerspruch zur kaiserlichen Reunionspolitik der 1540er Jahre stand. Heinrichs Misserfolg demonstriert, dass eine eindeutige öffentliche Positionierung für altgläubige Politik zu dieser Zeit nicht zwangsläufig politische Vorteile mit sich brachte.

This essay puts into perspective Duke Heinrich’s role as a staunch Catholic hardliner (1536–1545) with his more conciliatory and flexible religious policy at the beginning and end of his reign. It examines how his religious-political decisions (or the lack thereof) were closely tied to his position of power. When Heinrich’s efforts of reaffirming the Old Faith are analysed within the broader context of his role in the Holy Roman ­Empire, the reasons for the public failure of his policies in 1542 become clear. His attempt to counter the influence of the Schmalkaldic League in the northwest of the empire through his own alliance project failed not only due to the lack of interest among the imperial ­estates but was also critically undermined by his portrayal in the printed media as a ­violent Catholic hardliner during his pamphlet feud with the Schmalkaldic League leaders. This image conflicted with the imperial reunion policy of the 1540s. Heinrich’s failure demonstrates that taking a firm public stance on the Old Faith politics did not necessarily confer political advantages at that time.


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Seite 205-239 Vereindeutigung als Mittel altgläubiger Politik
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