Philip Kraut

'Strong' und 'weak ties' der Philologie

Über kollaborative Arbeit in der Frühphase des 'Deutschen Wörterbuchs'


25 Seiten
Erscheinungsdatum: 16.04.2025

DOI https://doi.org/10.46500/83535662-005

Lizenz CC BY-NC-ND 4.0
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Buchcover von »'Strong' und 'weak ties' der Philologie«
Jahrbuch der Deutschen Schillergesellschaft 2024
Internationales Organ für Neuere deutsche Literatur, Bd. LXVIII

DOI https://doi.org/10.46500/83535662
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Eine netzwerksoziologische Analyse des ›Deutschen Wörterbuchs‹ (DWB) erhellt die Gründe für dessen Krisen aus einer neuen Perspektive:


Mit dem Zuschnitt der Autorschaft auf die Brüder Grimm und der Nichtbeteiligung sozial eng verbundener Kollegen (›strong ties‹) wurde die Ausarbeitung des Projekts stark verzögert. Eine breite paritätisch organisierte Verfasserschaft durch schwache soziale Verbindungen (›weak ties‹) wie beim ›Brockhaus‹ kam in der Frühphase des DWB ebenfalls nicht zustande. Innovativ und projektkonstituierend war jedoch die umfangreiche Quellenexzerption durch ›weak ties‹, vor allem im Vergleich mit den weniger kooperativ organisierten früheren Wörterbüchern von Adelung und Campe.

An analysis of the ›Deutsches Wörterbuch‹ (DWB) in the framework of social network theory sheds light on the reasons for its crises from a new perspective: the project’s execution was severely delayed by the restriction of authorship to the Brothers Grimm and the non-participation of colleagues with strong social ties. Moreover, a broader and more balanced distribution of authorship along weak ties was not established in the early phase of the DWB, as was to be the case with the ›Brockhaus‹. Nevertheless, the innovative strategy of extensive source excerption by numerous external contributors (weak ties) was constitutive for the project, especially when compared with the earlier and less cooperatively organized dictionaries of Adelung and Campe.


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Thema
DSBD, DSBF, DSC, DSG, DSK
Bisac-Code
FOR009000, REF027000

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