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Michael Pilz

"Den 21. brachte Kant den Meßkatalog"

Zur Praxeologie und Geschichte eines literarischen Informationsmediums im 18. Jahrhundert


29 Seiten
Erscheinungsdatum: 04.01.2024

DOI https://doi.org/10.46500/83535512-002

Lizenz CC BY-NC-SA 4.0
Publiziert unter der Lizenz CC BY-NC-SA 4.0

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AUS DEM BAND:
Buchcover:
Jahrbuch der Deutschen Schillergesellschaft
Internationales Organ für Neuere Deutsche Literatur. 67. Jahrgang 2023

DOI https://doi.org/10.46500/83535512
zum Band

Der vorliegende Beitrag versucht zu zeigen, dass der bislang vor allem als buchwissenschaftliche Quelle beachtete Leipziger Messkatalog auch als Gegenstand einer literatursoziologisch und praxeologisch orientierten Literaturwissenschaft Interesse beanspruchen kann. Tatsächlich waren die Kataloge im Alltag des Literaturbetriebs um 1800 ­omnipräsent. Mit ihrer Verzeichnungspraxis steuerten sie nicht nur die ökonomische Distribution symbolischer Güter, sondern provozierten auch Fragen nach deren werk­politischer Positionierung, die die strukturelle Ausbildung des literarischen Feldes im deutschsprachigen Raum begleitet haben. In den Messkatalogen des 18. Jahrhunderts wurden buchstäblich ›Namen gemacht‹, deren bibliographische Inszenierung im Spannungsfeld divergierender Interessen von Buchhandel, literarischer Autorschaft und Pu­blikum erfolgte. Dies lässt sich nicht zuletzt am prominenten Beispiel von Goethes Werther und seiner Annoncierung zur Leipziger Herbstmesse von 1774 illustrieren.

This article focuses on a bibliographic medium that was omnipresent in literary life around 1800. The so-called Leipzig ›Messkatalog‹ (fair catalogue) is not only of interest as a source for studies in bibliography, but also as an epistemic object of literary studies oriented towards the sociology of literature and praxeology. Their presentation in the catalogue organized the economic distribution of books, but also provoked questions about their positioning as literary works by their authors, which accompanied the structural formation of the literary field in the German-speaking countries. In the 18th century fair catalogues, names of authors were literally ›made‹. How their bibliographical presentation was influenced by the diverging interests of the book trade, modern authorship and the reading public can be seen in the prominent example of Goethe’s Werther and its advertisement for the Leipzig Autumn Fair of 1774.


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Seite 391-407Zitierte Romantik
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