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Buchcover: Die Politik der Buchstaben
Stefanie Leuenberger

Die Politik der Buchstaben

Poetik und Theologie in der alphabetischen Literatur


19 Abbildungen
ISBN (Print) 978-3-8353-5157-8
Wallstein Verlag
Erscheinungsdatum: 28.09.2022

DOI https://doi.org/10.46500/83535157

Lizenz CC BY-NC-ND 4.0
Publiziert unter der Lizenz CC BY-NC-ND 4.0

DownloadPrintausgabe

Visuelle Poesie und buchstabenkombinatorische Texte werden hier neu gelesen als Auseinandersetzung mit den Regeln gesellschaftlichen Zusammenlebens.


Literarische Texte, die die Buchstaben exponieren, etwa Leipogramme, visuelle Poesie und Dialektgedichte, sind keine leere Spielerei, sie zu schaffen dient nicht dem bloßen Ausweis von Meisterschaft. Sie entstehen in der Moderne dank einer produktiven Auseinandersetzung mit der Kabbala und dem historischen Diskurs der Kombinatorik, so Leuenbergers These: Die Texte berufen sich auf die Vorstellung von der Erschaffung der Welt durch Buchstabenkombination. Da seit der Spätantike die Lettern in visuellen Darstellungen und in mystischen und diskursiven Texten oft menschengestaltig dargestellt werden, kann man die Art der Verbindung zwischen den Buchstaben im Text als eine Reflexion über die Regeln des gesellschaftlichen Zusammenlebens lesen. Buchstabentexte prüfen kritisch das bestehende politische System und zeigen durch Neukombination ihrer Elemente Alternativen auf. Sie diskutieren den Umgang der Gesellschaft mit ihrer Geschichte und die Konsequenzen der Erinnerungspolitik für Gegenwart und Zukunft. Und sie thematisieren die Haltung des Gemeinwesens gegenüber der eigenen und fremden Sprache, gegenüber der Sprache und dem Körper des »Anderen«.


Stefanie Leuenberger

Stefanie Leuenberger, geb. 1972, ist Privatdozentin für Neuere deutsche Literaturwissenschaft und Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an der ETH Zürich. Nach dem Studium an der Universität Bern und der FU Berlin war sie Assistentin an der Universität Fribourg und der ETH Zürich. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Buchstabenkombinatorik und visuelle Poesie seit der Antike, Literatur und Kultur des Fin de Siècle, Theorie und Praxis der Avantgarden der Moderne und der Neoavantgarden, Lebensreform in Europa, deutsch-jüdische Literaturgeschichte und Kulturdiskurse sowie Literaturen der Schweiz. Veröffentlichungen: Kurt Marti: Der Alphornpalast. Prosa aus dem Nachlass (Hg., 2021); Carl Spitteler - Dichter, Denker, Redner, (Mithg., 2019); Literatur und Zeitung. Fallstudien aus der deutschsprachigen Schweiz von Jeremias Gotthelf bis Dieter Bachmann (Mithg., 2016); Schriftraum Jerusalem. Identitätsdiskurse im Werk deutsch-jüdischer Autoren (2007).

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Kategorien

Schlagworte
Literaturwissenschaft, visuelle Lyrik, Lautpoesie, Konkrete Poesie, Leipogramm, Anagramm, Kabbala, Barock, Avantgarden der Moderne, Holocaustliteratur, Neoavantgarden, Oulipo, Dialektdichtung, Geschichte, Religion, Gesellschaft
Thema
DSM, DSK, DSBD, DSBH, DCC
Bisac-Code
FOR009000

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